Internationaler Museumstag 2012Zum Hintergrund der rund vier auf zwei Meter großen Werkstatt meinte Becker, „dass die Idee in Verbindung von Museum Living History-Elementen zu sehen ist. „Wir wollen den Besuchern eine lebendige Form der Wissensvermittlung präsentieren und zeigen, wie vor 500 Jahren Schuhe und Trippen – das sind Unterschuhe- angefertigt wurden“ Es gebe zwar auch in einigen anderen Museen sogenannte Zeitinseln, bei denen Besucher einen Eindruck davon erhalten, wie ein bestimmter Raum zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgesehen hat, diese werden allerdings nur selten von Darstellern in historischer Kleidung belebt; darüber hinaus verbinden wir Wissenschaft und Lehre durch unsere anschaulichen und authentischen Präsentationen an bestimmten Aktionstagen, die rechtzeitig bekanntgegeben werden“. Vorbild dieser neuen Werkstatt sei eine Stube im Haus Höfstetten im Freilandmuseum Bad Windsheim sowie zeitgenössische Abbildungen der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung (Nürnberger Hausbücher) gewesen, erläuterte Wolfgang Strate, der zusammen mit Frank Becker als gelernter Schreinermeister bei den „Zünften de ehrbaren Handwerker“ eine handwerkliche Meisterleistung ablieferte. Vier Monate lang dauerten die akribischen Arbeiten und umfassten rund 200 Arbeitsstunden. Das Projekt ist übrigens mit der Eröffnung am Museumstag 2012 noch nicht abgeschlossen: „ Es sollen noch weitere Modifikationen vorgenommen werden, ich denke da an den Einbau von zwei Fenstern, an den Bau einer Truhe, eines Tisches und eines Waschranks“, meinte Frank Becker, „das Projekt ist noch nicht beendet, sondern soll weiter wachsen“. Neben den heute noch häufig zitierten Sprüchen wie z.B. „Klappern gehört zum Handwerk“ oder „Anders herum wird ein Schuh draus“ erleben die Besucher nicht nur, wie mittelalterliche Schuhe hergestellt werden, „uns liegt es vor allem auch am Herzen, im Dialog mit den Besuchern fachlich in die reale und authentische Welt der mittelalterlichen Menschen abzutauchen“, gab sich Frank Becker am Sonntagabend mehr als zufrieden. Das sei eine ideale Premiere gewesen, „es wäre aber schön, wenn uns aus Wirtschaft und Industrie einige Sponsoren unter die Arme greifen könnten“. Denn es soll nicht unerwähnt bleiben, dass die passionierten Fachleute ohne jegliche Gewinnabsichten alles aus der eigenen Tasche bestreiten | Nachbildung der Ötzi-Schuhe Gruppenanmeldungen Mediathek In unserem "Digitalen Museum" finden Sie interessante Filme, eindrucksvolle Bildergalerien sowie einen virtuellen Rundgang durch das Museum! Wetter Externe Links |