Mittelalterliche SchuhmacherwerkstattNeu: Die Rekonstruktion einer mittelalterlichen Schuhmacherwerkstatt im Deutschen Schuhmuseum Hauenstein Im November 2011 haben wir den „Grundstein“ für die Baumaßnahmen zur Rekonstruktion einer mittelalterlichen Schuhmacherwerkstatt in unserem Museum gelegt – ein weiterer Schritt in Richtung lebendiges Museum. Wolfgang Strate und Frank Becker von der Interessengemeinschaft „ Zünfte der ehrbaren Handwerker“ haben über mehrere Wochen einen Teilbereich einer Werkstatt mittelalterlicher Schuh- und Trippenmacher detailgetreu rekonstruiert. Dabei erhalten interessierte Besucher einen Einblick, in welchem Umfeld vor ca. 500-600 Jahren Schuhe und Unterschuhe von Hand angefertigt wurden. Die Werkstatt erlaubt unseren Besuchern nicht nur einen
realen Einblick in die Wirkungsstätte eines Handwerkers des ausgehenden
Mittelalters. Im Rahmen von Aktionstagen und musealen Veranstaltungen nutzen
die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Abteilung „Mittelalterliches Schuhwerk“ Wolfgang
Strate, Frank und Andrea Becker und Alexander Würkner die Werkstatt als Kulisse, um den Besuchern einen detailgetreuen Einblick
in das Wirken der Schuh- und Trippenmacher des Spätmittelalters zu präsentieren.
Neben den heute noch häufig zitierten mittelalterlichen Sprüchen, wie z.B. „Klappern gehört zum Handwerk!“ oder „Anders herum wird ein Schuh daraus.“ , erleben die Besucher dieser Veranstaltungen die Akteure in zeitgenössischer Kleidung des 15. Jahrhunderts und mit detailgetreu rekonstruierten Werkzeugen bei der Herstellung damaligen Schuhwerks. Im Dialog werden Fachfragen beantwortet und einzelne Arbeitsschritte anschaulich präsentiert. Als selbständiger Schreiner mit einem langjährigen Faible für das Mittelalter stellte die Rekonstruktion der mittelalterlichen Werkstatt für Wolfgang Strate keine allzu große Schwierigkeit dar. Auf die Frage, was ihn ausgerechnet an der Rekonstruktion einer mittelalterlichen Werkstatt so reizt, entgegnete Wolfgang Strate: „Wer sich mit seiner Vergangenheit beschäftigt, kann viel für die Gegenwart lernen. Darüber hinaus sind Fähigkeiten gefragt, die in der heutigen Zeit in meinem Beruf als Schreiner nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Neben dem Material Holz ist es auch das Interesse an den unterschiedlichen Konstruktionstypen und wie die Handwerker des Mittelalters diese umgesetzt haben, was mich immer wieder aufs Neue fasziniert.“ Über die Jahre hat Wolfgang Strate bereits zahlreiche Rekonstruktionen mit dem Werkstoff Holz umgesetzt. Von Möbel, über Belagerungsgeräte, wie z.B. Bliden (Wurfgeräte) bis hin zu Musikinstrumenten des Mittelalters hat er dabei schon zahlreiche Gegenstände rekonstruiert und neues Leben eingehaucht. Die umfangreichen Erfahrungen, die er dabei gesammelt hat, waren ihm bei der Umsetzung der Schuhmacherwerkstatt in unserem Museum von großem Nutzen. Die offizielle Eröffnung der mittelalterlichen Werkstatt erfolgt im Rahmen des Internationalen Museumstages am Sonntag, den 20. Mai 2012. Dann haben unsere Besucher die Möglichkeit, den Mitgliedern der „Zünfte der ehrbaren Handwerker“ bei ihrer Arbeit an ihrer neuen Wirkungsstätte über die Schulter zu schauen. Wir freuen uns auf ihren Besuch. Foto: Wolfgang Strate, selbständiger Schreinermeister | Nachbildung der Ötzi-Schuhe Gruppenanmeldungen Mediathek In unserem "Digitalen Museum" finden Sie interessante Filme, eindrucksvolle Bildergalerien sowie einen virtuellen Rundgang durch das Museum! Wetter Externe Links |