Im Fokus: Die Redensart
Wenn
im Weihnachtsstück erst die Könige und dann die Hirten auftreten,
wenn der Kellner zuerst den Wein öffnet und dann die Gläser dazu
bringt, kann man mit vollem Recht sagen: Umgekehrt wird ein Schuh
daraus. Diesen
seit 1745 bezeugten Satz hören in der Regel Menschen, die eine
Aufgabe von der falschen Seite anpacken, er ist eng verwandt mit der
Redensart "ein Pferd von hinten aufzäumen". Die
Redewendung war schon Martin Luther bekannt: "[Sie] kehren aber
den Schuh um, und lehren uns das Gesetz nach dem Evangelio und den
Zorn nach der Gnade.", formuliert er in den reformatorischen
Schriften. Aus
der Zeit des Geistlichen dürfte auch die konkrete Vorlage zu dem
Ausdruck stammen. Schuhmacher gingen damals nämlich wie die
Schneider vor: Damit die Nähte später "versteckt" im
Inneren lagen, nähten sie Oberschuh und Sohle "auf links".
Nach den Arbeiten auf der Rückseite des Leders oder Stoffes musste
das Material also wieder umgekehrt werden.
Erst nach dem Umkrempeln hatte man also
die eigentliche Schuhform vor sich. Dann erst zeigte auch die
wasserabweisende Seite des Leders nach außen. Tierhäute für
Stiefel, Sandale und Co. lieferten Kalb, Rind und Ziege. Manchmal
wurde auch Hirschleder verwendet. Die Schuhe, so lernen wir nebenbei,
waren damals noch biegsamer als heute. Quelle: http://www.wissen.de/redewendung/umgekehrt-wird-ein-schuh-daraus, 01. 06. 2015 | Nachbildung der Ötzi-Schuhe Gruppenanmeldungen Mediathek In unserem "Digitalen Museum" finden Sie interessante Filme, eindrucksvolle Bildergalerien sowie einen virtuellen Rundgang durch das Museum! Wetter Externe Links |