Seit einigen Tagen hat die Prominentenabteilung im Deutschen
Schuhmuseum Hauenstein einen besonders hochkarätigen Promi in ihrer immer
größer werdenden Sammlung. Und nicht nur weil es sich um den ersten
Grünen-Ministerpräsidenten in der Republik handelt, sind die schwarzen Schuhe
des Politikers ein besonderer
Hingucker: Ministerpräsident Wilfried Kretschmann (Jahrgang 1948) lebt nämlich auf großem Fuß,
obwohl er eher als sparsamer und bodenständiger Politiker bekannt ist. Sein
Fußwerk lässt da schon aufhorchen, denn der beliebte Ministerpräsident im
Ländle bekommt nicht in jedem Schuhgeschäft die passende Größe: 12 ½, also
Größe 48 braucht der
baden-württembergische „MP“. Damit führt Kretschmann – was die Schuhgröße der
rund 200 Prominentenschuhe anbetrifft – die Größentabelle der Polit - Promis im Hauensteiner Museum an.
Aber Kretschmann ist auch ein echter sparsamer Schwabe: „ Er
bringt seine Schuhe auch noch zum
Besohlen zu seinem Schuhmacher“, sagte Christine Engel, die die Schuhe des
Politikers dieser Tage im Museum übergab. Christine Engel ist natürlich selbst
immer ein wenig stolz, wenn das Hauensteiner Museum Zuwachs bekommt, denn sie
ist waschechte Hauensteinerin und kennt
persönlich den Ministerpräsidenten, dessen Politik sie überzeugt hat. Die
Tochter von Werner und Agnes Engel arbeitet
als Ethik Lehrerin am Gymnasium in Nürtingen und ist u.a auch Dozentin in der Erwachsenenbildung. Mit ihrer 18
jährigen Tochter Klara war sie ins
Museum gekommen, um die Schuhe des ersten grünen Ministerpräsidenten zu
überreichen. „Natürlich bekommt das Museum meine Schuhe“, sei Kretschmann spontan bereit gewesen , als der Wunsch an
ihn herangetragen worden war. Wenn ihn sein Weg mal in die Pfalz führt, werde
er auch gerne ins Museum kommen. Nicht
schlecht, wenn das klappen würde, denn da könnte er auch gleichzeitig einen
alten Schulfreund aus seiner Riedlinger Internatszeit besuchen. Der
pensionierte Hauensteiner Lehrer Franz Seibel war nämlich just zu der Zeit im
Riedlinger Gymnasium und hat Kretschmann noch heute als sympathischen
Mitschüler in Erinnerung. „Der Winfried war damals schon ein angenehmer
Mitschüler, der wegen seiner Einfachheit sehr beliebt war“, erinnert sich „de
Seiwel Franz“ an die gemeinsame
Riedlinger Zeit. Damals habe der heutige Ministerpräsident und damalige Oberministrant noch damit geliebäugelt, Priester zu werden,
wie dies seine Eltern auch gewünscht hätten. Dazu ist es jedoch nicht gekommen,
doch der grüne Ministerpräsident ist
nach wie vor der Kirche in kritischer Treue verbunden geblieben und ist u.a.
Mitglied im Zentralrat der Deutschen Katholiken. In seinem Wohnort Laiz ist der volkstümliche Politiker immer
noch stimmgewaltiges Mitglied des Kirchenchores.
Foto:
Die Hauensteinerin Christine Engel (rechts) überreicht Museumsleiter Willy
Schächter die Promi-Schuhe von Ministerpräsident Winfried Kretschmann