Der Zufall
wollte es so: Zwei berühmte Pfälzer stehen am Anfang und dem nicht absehbaren Ende der einzigartigen
Sammlung. Genau das 200. Promipaar ist jetzt erreicht. Kardinal Friedrich
Wetter, ein gebürtiger Landauer, Bischof von Speyer und lange Jahre Kardinal in
München, überließ dem Museum ein Paar
seiner Schuhe, „die ich lange und gerne getragen habe“, so der Kardinal.
Schwarz sind sie natürlich, modisch neutral, einfach , ohne Schnickschnack,
aber super leicht.
Foto: Pfarrer
Gerhard Kästel und Katharina Feith überreichen das 200. Prominenten-Schuhpaar
von Friedrich Kardinal Wetter (München) an das Museum
Ortspfarrer Gerhard Kästel und die Hauensteiner Katharina Feith, die den
Kardinal aus ihrer kirchlichen Arbeit
gut kennt, überreichten die Kardinalsschuhe im neugestalteten großen Promi-Raum im Schuhmuseum .
Den Anfang
der Hauensteiner Promischuh-Geschichte
machte im Jahre 1989 Kanzler Helmut Kohl. Bei der Eröffnung der großen
Schuhschau „z.B. Schuhe“ in der
Wasgausporthalle brachte der ehemalige Pirmasenser Landrat, Staatssekretär und
Bundestagsabgeordnete Dr. Klaus Dieter Uelhoff die Kanzlerschuhe aus Oggersheim
mit. Für das Jahr 1989 waren das moderne
Wanderschuhe, heute eher ein wenig klobig anmutend, aber ein echter Exponatenschatz in der jetzt 200 Paar
umfassenden Abteilung.
Das neueste Promipaar von Kardinal Wetter
passt auch aus einem anderen Grund zu
einem kleinen Jubiläum. In den letzten Wochen wurde die Promiabteilung neu
gestaltet, jede Vitrine erhielt neue Texte, Kurzinformationen und neue
Fotos, das Ganze für die Besucher
übersichtlich und gut strukturiert
angeordnet. Vorher waren die Schuhe an
mehreren Stellen ausgestellt und mussten in der Vergangenheit räumlich auch
immer wieder temporär Sonderausstellungen weichen. Erstmals wurden die
Promischuhe auch systematisch erfasst und
über EDV gespeichert. Und da stellte sich heraus, dass gerade die Schuhe von Kardinal Friedrich Wetter die
zweiten Hundert vollmachten. Frederic Keller, ein junger Hauensteiner Student,
hatte diese museale erstmalige
Grunderfassung übernommen und in einem neuen Ambiente aufgebaut.
Nach fast 25
Jahren, als Helmut Kohl die Abteilung begründete, war den Hauensteiner
Verantwortlichen der Gedanke gekommen, diese besondere Abteilung bei dem neu zu
errichtenden Museum als Alleinstellungsmerkmal auszubauen. Der ehrenamtliche
Nestor und Begründer der europaweit geschätzten Tillmann-Sammlung, Ernst Tillmann
aus Viersen, betont es immer wieder: „Die Hauensteiner haben wohl die größte
Promi-Sammlung weltweit aufgebaut, von allen Museen die ich kenne, ist das
einmalig“
Die Sammlung
geht weiter, die Marke 200 ist eine erwähnenswerte und stolze Etappe auf einem
von den Besuchern geschätzten Weg: Die
Schuhe sind zwar „nur“ ganz einfache Funktionswerkzeuge, wie sie auch jeder
„normale“ Mensch braucht, sie weisen aber auch auf den prominenten Zeitgenossen
selbst hin, und manche Schuhe sind ausgesprochen geschichtliche Zeitzeugen wie
beispielsweise die mit der magische „18“
versehenen Schuhe von Guido Westerwelle vom Wahljahr 2002. Die meisten erzählen
eine eigene Geschichte, von A wie dem
Weltschachspieler Akopian bis Z
wie Erzbischof Zollitsch, dem Vorsitzenden
der Deutschen Bischofskonferenz. Übrigens: Mit den Schuhen von Kardinal
Friedrich Wetter hat jetzt die Promiabteilung vier Kardinäle: Karl Kardinal Lehmann, Erzbischof Zollitsch,
Kardinal Joachim Meisner und Kardinal
Friedrich Wetter. Auf der protestantischen Seite sind „nur“ der ehemalige Vorsitzende der
evangelischen Kirche Deutschlands Huber, Eberhard Cherdron und Wolfgang Maupai
vertreten. Als nächster Prominentenschuh soll im Lutherjahr jetzt auch noch der neue EKD-Vorsitzende Bischof Schneider
hinzukommen. Ganz schwer ist es, an die
Papstschuhe heranzukommen, aber auch hier lässt das Museum nicht locker. Im
Augenblick hat das Museum wieder Hoffnung, dass es klappt
Das erste
Promi-Schuhpaar von Bundeskanzler Kohl (rechts) begründete im Jahre 1989 die einzigartige Sammlung, die
jetzt neu geordnet wurde. Links eine
wertvolle Originalleiste von General de Gaulle